Die angemessene Pflege für Seidenkrawatten

Eine gut gewählte Krawatte kann das ganze Outfit verwandeln. Da kann der Anzug noch so gut sitzen, das Hemd noch so perfekt auf den Teint abgestimmt sein und die Falte des Einstecktuchs noch so scharf, erst die richtige Krawatte macht aus der Zusammenstellung von Kleidungsstücken ein stilvolles Ensemble. Nicht zuletzt deshalb lohnt es sich, bei der Krawatte auf Qualität zu setzen und edle Seide als Material zu bevorzugen.

Leider hat Seide einen Nachteil: sie ist relativ empfindlich. Und was gerade noch eine elegante Herrenkrawatte war, kann schon nach ein paar Tagen unablässigen Tragens ein zerknitterter Seidenstreifen sein. Wollen Sie lange Freude an Ihrer Krawatte haben, sollten Sie also gut darauf aufpassen.


1. Niemals geknotet in den Schrank!

Sehr beliebt ist es, die Krawatte nur gelegentlich zu binden und sie mit dem Krawattenknoten über einen Kleiderbügel zu hängen. Das spart morgens beim Anziehen wertvolle Sekunden. Und fällt kaum auf, sollte man meinen. Doch, das tut es. Jeder, der sich ein wenig mit Krawattenknoten auskennt, sieht auf den ersten Blick: hier war jemand zu faul, seine Krawatte zu binden. Denn der Knoten verzieht sich nach mehrmaligem Tragen, wird schräger, dreieckiger und fester. Was aber viel schlimmer ist: diese Praxis ist Gift für Ihre Krawatte. Denn es prägen sich nicht nur Tragefalten ein, sondern diese Falten werden auch noch dauerhaft in den Stoff eingedrückt. Ist das erst einmal passiert, bekommt man sie nur schwer wieder heraus. Also, entfernen Sie immer den Krawattenknoten, bevor Sie den Binder in den Schrank hängen. Die Seide wird es Ihnen danken.


2. Öfter mal eine Pause!

Relativ bekannt ist die Grundweisheit, man soll guten Lederschuhen nach dem Tragen einen Tag Pause gönnen, damit sie sich wieder erholen. Weniger Leute realisieren, dass das nicht minder für Krawatten gilt. Denn sie bekommen beim Tragen auf Höhe des Knotens hässliche Falten. Ist das Futter der Krawatte gut, springen diese schnell wieder auf. Aber ein wenig Zeit brauchen Sie dennoch. Wenn Sie die Krawatte ablegen, entknoten Sie sie (siehe Punkt 1) und rollen sie locker über die Hand auf. Eine so gelagerte Krawatte hat sich schon nach wenigen Stunden wieder vollständig erholt. Wenn Sie die Pflege Ihrer Krawatten wirklich ernst meinen, können Sie sie gleich aufgerollt lagern, statt sie, wie meist, über einen Bügel zu hängen. Das tut nicht nur dem Stoff gut, sondern Sie behalten auch den Überblick, was für Krawatten Sie eigentlich im Schrank haben. Es gibt spezielle Krawattenfächer für Kleiderschränke, aber eine Schublade, vielleicht mit ein paar Sockentrennern, tut es genau so gut.


3. Nicht reinigen (es sei denn, es geht nicht anders)!

Dass man Krawatten nicht in die Waschmaschine werfen sollte, dürfte klar sein. Aber wie ist es mit chemischer Reinigung? Fast jede Reinigung hat Krawatten auf Ihrer Preisliste stehen. Leider heißt das noch nicht, dass sie auch Krawatten reinigen KÖNNEN. Denn das ist nicht ganz ohne. Bei üblicher Reinigung verzieht sich das Futter, und die Krawatte verdreht sich. Und je besser die Krawatte,desto höher das Risiko. Während ein maschinengenähter Polyester-Binder die Reinigung meist übersteht, haben handgenähte Seidenkrawatten keine Chance. Die Nähte platzen auf. Also, wenn die nette Frau in der Reinigung Ihnen erzählen will, die aufgeplatzte Krawatte läge an schlechter Qualität: das Gegenteil ist der Fall.

Um eine Krawatte effektiv und schonend zu reinigen, müsste man sie auftrennen, den Oberstoff reinigen, glätten und das gute Stück wieder vernähen. Das klingt nach einer Menge Aufwand, und das hat natürlich seinen Preis. Bei edlen Designerkrawatte oder Ihrem absoluten Lieblingsstück lohnt es sich dennoch. Denn es gibt Reinigungen, die diesen Krawatten-Service anbieten. Man muss sie nur finden.

Bei kleineren Flecken können Sie es statt dessen zunächst mit etwas Reinigungsalkohol versuchen. Es gibt sogar spezielle Krawatten-Reinigungs-Stifte und -Tücher im Handel. Ist die Herrenkrawatte allerdings völlig verschmutzt, kann man sie eigentlich nur noch entsorgen.


4. Nicht bügeln!

Immer wieder gern gemacht wird der Fehler, einer zerknitterten Krawatte mit dem heißen Bügeleisen zu Leibe zu rücken. Lassen Sie es! Denn zum einen ist Seide sehr wärmeempfindlich und verbrennt schnell, zum anderen hat eine einmal gebügelte Krawatte messerscharfe Kanten und liegt damit wie aufgeklebt auf dem Hemd. Außerdem ruiniert Bügeln das elastische Futter.

Wenn es denn gar nicht mehr geht, kann man notfalls ein wenig tricksen: Stellen Sie das Bügeleisen auf Dampfbügeln, höchste Stufe. Und nun führen Sie es etwa einen Zentimeter über der Krawatte entlang, ohne sie zu berühren. Das glättet sie einigermaßen und ist relativ harmlos. Die meisten Falten bekommen Sie aber ohnehin schon heraus, wenn Sie der Krawatte einfach aufgerollt ein, zwei Tage Ruhe gönnen.

Hilft das alles nicht mehr, gibt es einen Trick, der fast schon genial einfach ist. Hängen Sie die Krawatte einfach ins Bad. Und nun? Zeit für eine heiße Dusche. Nicht für die Krawatte, für Sie. Der Krawatte reicht schon der dabei entstehende Dampf. Sie können sie alternativ auch über die gefüllte Badewanne hängen. Man kann wirklich dabei zusehen, wie die Krawatte wieder glatter und frischer wird, als wäre sie in einen Jungbrunnen getaucht.

Diese paar Kleinigkeiten reichen schon, um die Lebensdauer Ihrer Krawatte drastisch zu erhöhen. Und da eine gute Krawatte praktisch nie aus der Mode kommen wird, können Sie sie tragen, bis sie von alleine auseinanderfällt.

Krawatten-Shop Krawatten-Ties

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