Dresscode

Wann trägt man welche Krawatte? Dass der gute alte Binder oft genug unverzichtbar ist, steht außer Frage. Und doch, es gibt etwas, was schlimmer ist, als sich in einer förmlichen Situation ohne Krawatte wiederzufinden: sich in einer förmlichen Situation mit der falschen Krawatte wiederzufinden. Denn nicht jede Krawatte passt zu jedem Anlass.

Festlicher Anlass

Am einfachsten ist die Sache bei extrem festlichen Gelegenheiten. Wenn nicht gleich Abendgarderobe verlangt wird, sind sie am besten beraten mit einer einfarbigen silbergrauen Krawatte. Oder einer schwarzen Krawatte, wenn Sie zu einer Beerdigung gehen. Aber das sind die Extreme. Allgemein ist der festliche Anlass die große Stunde der einfarbigen Krawatte. Die darf dann auch gern ein wenig glänzen und Farbe bekennen. Etwas weniger förmlich sind geometrische Muster. Aber auch mit ihnen werden Sie abends im Theater nicht viel verkehrt machen. Zudem können ein paar dieser Strukturen extrem elegant und raffiniert aussehen.


Geschäftsleben

Im Geschäftsleben sieht die Sache anders aus. Sicher, die klassisch einfarbige dunkelblaue Krawatte passt auch hier. Nicht umsonst schätzen Kenner diesen Universal-Binder als das Schweizer Taschenmesser der Herrenmode.

Dennoch sind hier eigentlich Streifenmuster der Standard. Wenn Sie in einem konservativen Unternehmen arbeiten, sind konservative Streifenkrawatten in Dunkelblau oder Bordeauxrot die sichere Wahl. Geht es nicht ganz so streng zu, können Sie auch auf schwungvolle italienische Streifen in lebhaften Farben setzen. Die Krawatte ist hier oft Ihre einzige Möglichkeit, Individualität zu beweisen. Aber übertreiben Sie es nicht. Denn Sie wollen ja in erster Linie professionell wirken. Auf ein paar Details sollten Sie allerdings achten. Die Streifen sollten immer ansteigend sein, also quasi von der rechten Hüfte zur linken Schulter verlaufen. Das wird unterbewusst als als Erfolgssymbol interpretiert. Vorsicht nur bei Geschäftsreisen in die USA: aufgrund von Patentstreitigkeiten in den Frühzeiten der Herrenmode sind die Streifen dort anders herum orientiert.

Auf breite Streifen verzichten sollten Sie allerdings im Normalfall in England. Dies gilt insbesondere für die so elegant aussehenden konservativen Regimentskrawatten. Denn dort gibt es eine Vielzahl von Farbcodes, die den Träger einer bestimmten Krawattenfarbe oder eines Musters als Mitglied einer bestimmten Organisation ausweisen. Wenn Sie sich nun in die betreffenden Farben hüllen, ohne tatsächlich jemals Mitglied des betreffenden Clubs oder Bataillons gewesen zu sein, machen Sie sich im günstigsten Fall nur lächerlich. Im ungünstigsten werden Sie als Hochstapler wahrgenommen.


Paisley-Krawatte

Ein wenig geändert hat sich in den letzten Jahren die Rolle von Paisleymustern in der Krawattenmode. Das von englischen Kolonialoffizieren aus Indien mitgebrachte klassische Tropfen-Motiv galt noch vor zehn, zwanzig Jahren als typisches Freizeitmuster. Der Gentleman trug es höchstens zum Sportsakko oder Tweedanzug. Nach wie vor sind Paisleys zu verspielt fürs Büro. Doch haben sie ihren Platz in der festlichen Abendmode erobert. Denn Ton in Ton wirken große Paisleymuster ausgesprochen elegant. Nicht zuletzt deshalb sind Paisley- und Blumenmotive auch bei Hochzeitskrawatten sehr beliebt. Dann meist in dezentem Champagner oder silbergrau, leicht Ton in Ton gehalten.


Krawatte mit Tupfen oder kariert

Ein ebenfalls fast immer tragbares Muster sind schlichte Tupfen. Im Geschäftsleben sind getupfte Krawatten durchaus eine Alternative zu Streifen. Je feiner die Tupfen, desto konservativer wirkt die Herrenkrawatte. Mit weißen Tupfen auf einem Fond in Bordeaux oder Navy können Sie nicht viel falsch machen. Letztere sind in jedem Fall auch festlich genug für die Oper. Ein, zwei dezent getupfte Krawatte sollten in keinem Kleiderschrank fehlen. Denn mit dem richtigen Jackett und Einstecktuch sind diese Krawatten selbst zum Freizeitlook tragbar.

Immer beliebter werden karierte Krawatten. Nicht zufällig, denn das Karomuster gibt ihnen eine fast räumliche Tiefe. Dennoch wirken sie ausgesprochen lässig. Ihren großen Auftritt haben sie in klassischen Farben wie Braun oder Dunkelgrün zu Tweedjacke oder Sportsakko. In Trendfarben wie Mint, Petrol oder Pink hingegen sind sie ausgesprochen modern und dynamisch. Tragen Sie sie abends zu schlanken italienischen Anzügen, tagsüber zu ungefütterten Blazern im Prewashed-Look. Die Muster passen eigentlich fast immer. Aber seien Sie sich darüber im Klaren: mit klassischem Krawatten-Dresscode haben diese Herrenkrawatten nichts mehr zu tun.

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